Unsere Ursprünge liegen schon viele Jahre zurück. In grauer Vorzeit, in der Guggemusik für die meisten von uns noch ein Fremdwort war. Damals, Deutschland war noch zweigeteilt, war es in Hofstetten Brauch, dass die Jungmusiker der Musikkapelle Hofstetten am Schmutzigen Dunnerschdig (Donnerstag vor Rosenmontag) den Umzug des Kindergartens musikalisch umrahmten. Da hierfür nicht geprobt wurde und jeder, der gerade gelernt hatte, ein Instrument zu halten, mitspielte, war dies nicht unbedingt ein Genuss für die Ohren. Damals wie heute stand der Spaß an der Sache im Vordergrund.
Die Zeit nahm ihren Lauf und die wilden 90er brachen an. Gruppen wie 2 Unlimited und Ace of Base beherrschten den Musikmarkt. Die Bundespost führte die neuen 5-stelligen Postleitzahlen in Deutschland ein und in 77716 Hofstetten wurde am 06.07.1993 die Narrenzunft der Höllenhunde gegründet. Die 14 Gründungsmitglieder traten zu ihren ersten Umzügen an und merkten dabei, dass dies mit lautstarker Musik viel besser funktioniert. So kam im Frühjahr 1994 die Vorstandschaft der Höllenhunde mit der Bitte auf uns zu, einige Umzüge mit unserer Musik zu begleiten. Wir waren Feuer und Flamme von der Idee, schlossen uns den Höllenhunden an. Anfangs noch als „Homberle“ oder „Hemdglunker“ verkleidet, unterhielten wir unser Publikum mit Klassikern wie „Mamorstein“, „Ramba Zamba“ oder natürlich „Tränen lügen nicht“ unter der Leitung von Peter Neumaier. Dieser hatte bereits die Truppe beim Kindergarten-Umzug angeführt und hatte somit die nötige Kompetenz in Sachen Fasends-Musik. Unterstützt wurden wir anfangs von einer Hand voll Musikern aus Unterharmersbach, die ebenso wie wir Spaß an der Musik und vor allem an der Party hatten. Was noch fehlte war eine einheitliche Verkleidung. Ein Häs musste her. Nach nächtelanger Arbeit gelang es unserer Schneiderin Elfriede „Ef“ Neumaier doch noch, unser Häs pünktlich zum Schmutzigen Dunnerschdig 1997 fertig zu stellen.
Das Häs sieht heutzutage beim ein oder anderen leider nicht mehr so „frisch“ aus, dennoch genießen wir weiterhin jede Minute Fasend!
Das Wort „Gugge“ stammt aus dem Gebiet um Basel (Schweiz). Für die Entstehung des Wortes „Guggemusik“ gibt es mehrere unterschiedliche Theorien.
Zum einen bedeutet das Wort „Guggi“ soviel wie „Horn, Trompete“ (im scherzhaften Sinn). Das Verb „guggen“ bedeutet somit „auf einem Horn/Trompete blasen“.
Zum anderen bedeutet das Wort „Gugge“ soviel wie „ein konischer Papiersack“ oder „eine Tüte“ in die man hineinbläst.
„Gugge“ kann auch „schreien“ heissen. Das Wort wurde vermutlich vom Ruf des Kuckucks (Guggug, verkürzt in Gugg) abgeleitet.
Überraschenderweise gestaltete sich die Suche nach einem Namen für unsere Guggemusik nicht ganz so schwierig wie manch andere Diskussion in den Folgejahren über Schlagzeug-Toms oder Probedisziplin. Während einer Probe saß man damals zusammen und dachte sich diverse Namen aus. Ganz vorn im Rennen waren damals auch die „Paradiesvögel“ und „Gullikotzer“. Doch (zum Glück) machte damals der Vorschlag „Simsegräbsler“ das Rennen.
Simsegräbsler ist die heimische Bezeichnung für einen schlechten Wein, der an der Hauswand hochwächst; der Wein „gräbselt“ (wächst, klettert) am „Simse“ (Fenstersims) hoch.